Machen wir unser Immunsystem träge durch wiederholte Impfungen?
Wiederholte Impfungen machen unser Immunsystem nicht träge. Im Gegenteil: Impfungen trainieren und stärken das Immunsystem und machen es so besser auf den Kampf gegen gefährliche Infektionen vorbereitet.
Das Immunsystem besteht aus einer angeborenen (schnelle, allgemeine Abwehr) und einer adaptiven (gezielter, langfristiger Schutz) Komponente. Impfungen aktivieren das adaptive Immunsystem.
Bei der Impfung wird das Immunsystem auf sichere Weise trainiert, indem es einem harmlosen Teil eines Krankheitserregers (z. B. einem Protein, einem abgeschwächten Virus oder genetischem Material) ausgesetzt wird. Es entstehen Gedächtniszellen (B- und T-Zellen), die den Erreger im Falle einer künftigen Infektion erkennen und zerstören können.
Einige Impfstoffe erfordern wiederholte Dosen oder Auffrischimpfungen, da bei einigen Impfstoffen, z. B. gegen Tetanus, der Schutz mit der Zeit nachlässt, was zu Krankheiten führt. Eine Wiederholung der Impfung ist auch dann notwendig, wenn das Virus beispielsweise bei Grippe und COVID-19 ständig mutiert. Einige Impfstoffe, wie zum Beispiel Hepatitis B, erfordern eine Reihe von Injektionen, um eine optimale Immunantwort zu erreichen.
Die Vorstellung, dass Impfungen das Immunsystem träge machen, beruht auf einem Irrglauben. Hier sind einige Gründe, warum das falsch ist. Impfstoffe simulieren Infektionen ohne Schaden. Sie imitieren eine Infektion und ermöglichen dem Immunsystem, wie vorgesehen zu funktionieren, jedoch ohne die Risiken einer echten Krankheit.
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2022-02-22 - Urheberrechte: Clinifacts 2024
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