Können Blutverdünner COVID-19 verhindern oder behandeln?
Blutverdünner können COVID-19 weder verhindern noch heilen, sie spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Komplikationen, die bei Patienten mit COVID-19 auftreten können.
COVID-19 kann das Risiko von Blutgerinnseln (Thrombosen) erhöhen, insbesondere bei Patienten, die schwer erkrankt sind und längere Zeit bettlägerig sind. Um dieses Risiko zu verringern, werden häufig Blutverdünner wie Heparin oder niedermolekulares Heparin eingesetzt. Wenn bei einem COVID-19-Patienten bereits Blutgerinnsel aufgetreten sind, können Blutverdünner eingesetzt werden, um bestehende Blutgerinnsel zu behandeln und weiteren Komplikationen vorzubeugen.
Es hat sich gezeigt, dass COVID-19 zu mikrovaskulären Thrombosen (winzige Blutgerinnsel in den kleinen Blutgefäßen) führen kann, die Organschäden verursachen können. Blutverdünner können helfen, diese Komplikationen zu reduzieren. Studien haben gezeigt, dass Blutverdünner die Ergebnisse bei Patienten mit schwerer COVID-19-Erkrankung verbessern können, indem sie das Risiko thrombotischer Komplikationen verringern. Aufgrund des Blutungsrisikos müssen sie jedoch sorgfältig behandelt werden.
Obwohl Blutverdünner COVID-19 weder verhindern noch heilen können, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Behandlung von mit der Krankheit verbundenen Komplikationen. Sie helfen bei der Vorbeugung und Behandlung von Blutgerinnseln, die häufig bei schweren COVID-19-Infektionen auftreten. Die Anwendung von Blutverdünnern sollte aufgrund der möglichen Risiken und Nebenwirkungen immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Quelle: https://www.covid19treatmentguidelines.nih.gov/therapies/antithrombotic-therapy/
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2023-12-11 - Urheberrechte: Clinifacts 2024
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