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Gibt es einen chirurgischen Eingriff bei Migräne?

Zur Behandlung von Migräne werden mehrere chirurgische Eingriffe durchgeführt, die überwiegend von Ärzten durchgeführt werden, die sich nicht auf wissenschaftlich erprobte Behandlungsmethoden verlassen.

Bei der Okzipitalnervstimulation wird ein Neurostimulator implantiert. Dadurch werden elektrische Impulse erzeugt, die bei Migräneattacken helfen sollen. Zur Stimulation des Ganglion sphenopalatinum kann auch ein Neurostimulator implantiert werden. Die Ergebnisse sind sehr unvorhersehbar und die wissenschaftliche Grundlage hierfür ist dürftig, insbesondere bei echten Migränepatienten.

Botox-Injektionen in bestimmte Muskeln des Kopfes und Halses reduzieren die Muskelaktivität, die Kopfschmerzattacken verursacht. Aber auch bei echter Migräne scheint dies nicht hilfreich zu sein.

Bei der mikrovaskulären Dekompression werden Blutgefäße bewegt oder entfernt, die Druck auf die Nerven im Kopf ausüben. Dies ist ein selteneres Verfahren und wird normalerweise nur in schweren Fällen in Betracht gezogen. Durch eine weitere Operation wird der Nerv vom Stirnmuskel und Knochen gelöst. Das würde Reizungen zwischen Nerv und Muskel lösen und so einer Migräne vorbeugen. Leider gibt es dafür keine wissenschaftlichen Beweise und nur sehr wenigen Patienten geht es besser.

Generell gibt es keine Hinweise darauf, dass chirurgische Eingriffe gegen Migräne wirken. In den seltenen Fällen, in denen diese Eingriffe erfolgreich waren, handelte es sich wahrscheinlich nicht um eine Migräne, sondern um eine andere Form von Kopfschmerzen.

Quelle: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/migraine-headache/diagnosis-treatment/drc-20360207

Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-08-01 - Urheberrechte: Clinifacts 2024

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