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Warum kommt es bei COVID-19 häufig zu Schlaganfällen?

Schlaganfälle kommen bei COVID-19-Patienten aufgrund einer Kombination von Faktoren im Zusammenhang mit der Infektion und der Reaktion des Körpers darauf relativ häufig vor.

COVID-19 kann zu einer erhöhten Blutgerinnung führen, einem Zustand, der als Hyperkoagulabilität bekannt ist. Dies kann zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) führen, die den Blutfluss zum Gehirn blockieren und einen Schlaganfall verursachen können.

Das SARS-CoV-2-Virus kann das Innere von Blutgefäßen, das Endothel, schädigen. Dieser Schaden kann Entzündungen verursachen und zur Gerinnselbildung beitragen. Eine endotheliale Dysfunktion spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schlaganfällen während einer COVID-19-Infektion.

Die schwere Entzündungsreaktion, die bei einigen COVID-19-Patienten auftritt und oft als „Zytokinsturm“ bezeichnet wird, kann ebenfalls zur Entstehung von Blutgerinnseln beitragen. Die erhöhte Entzündungsaktivität im Körper kann Blutgefäße schädigen und Gerinnungsprozesse in Gang setzen.

Viele COVID-19-Patienten haben Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen, die ihrerseits das Schlaganfallrisiko erhöhen. Die Kombination von COVID-19 mit diesen Erkrankungen kann das Risiko weiter erhöhen. Krankenhauseinweisungen und längere Immobilisierung bei schwerer COVID-19-Erkrankung können zur Entstehung einer tiefen Venenthrombose (TVT) beitragen, die zu Lungenembolien und Schlaganfällen führen kann, wenn sich ein Gerinnsel löst und ins Gehirn gelangt.

Quelle: https://karger.com/ced/article/49/4/451/77892/Mechanisms-of-Stroke-in-COVID-19

Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-05-02 - Urheberrechte: Clinifacts 2024

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