Gab es während der Corona-Krise mehr Selbstmorde?
Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Selbstmordraten waren weltweit unterschiedlich. Einige Länder verzeichneten einen Anstieg, während andere stabile oder sogar rückläufige Raten meldeten.
Generell wurde befürchtet, dass die Coronavirus-Pandemie aufgrund von Faktoren wie sozialer Isolation, wirtschaftlicher Unsicherheit und eingeschränktem Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung zu einem Anstieg der Selbstmorde führen würde. Die tatsächlichen Auswirkungen variierten jedoch je nach Land und Region.
In Japan wurde in bestimmten Phasen der Pandemie ein deutlicher Anstieg der Selbstmorde insbesondere unter Frauen und jungen Menschen gemeldet. In den USA waren die Daten gemischt. Einige Studien berichteten über keinen signifikanten Anstieg der Selbstmorde, während andere von einem Anstieg in bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Jugendlichen und Afroamerikanern berichteten.
Mehrere europäische Länder wie Deutschland und das Vereinigte Königreich meldeten keine signifikanten Veränderungen der Selbstmordraten während der ersten Wellen der Pandemie. In den Niederlanden blieben die Selbstmordraten in der ersten Phase der Pandemie nach Angaben des CBS (Central Bureau of Statistics) relativ stabil. Australien meldete in den ersten Monaten der Pandemie stabile oder rückläufige Selbstmordraten, was möglicherweise auf umfangreiche staatliche Unterstützung und einen verbesserten Zugang zur psychischen Gesundheitsversorgung zurückzuführen ist.
Quelle: https://www.cdc.gov/suicide/facts/data.html
Quelle: https://www.cbs.nl/nl-nl/longread/statistische-trends/2021/zelfdoding-in-nederland-een-overzicht-vanaf-1950
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2023-12-11 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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