Schützt Liraglutid vor Demenz?
Liraglutid ist ein Glucagon-ähnlicher Peptid-1 (GLP-1)-Rezeptoragonist, der hauptsächlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Insulinsekretion erhöht, die Glucagonsekretion verringert und die Magenentleerung verzögert.
Es besteht ein wachsendes Interesse an den möglichen neuroprotektiven Wirkungen von GLP-1-Rezeptoragonisten, einschließlich Liraglutid, aber die Beweise sind noch nicht endgültig. In Tiermodellen neurodegenerativer Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit haben GLP-1-Rezeptoragonisten wie Liraglutid vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
Einige kleine klinische Studien und Pilotstudien wurden an Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder Alzheimer-Krankheit durchgeführt. Einige dieser Studien deuten darauf hin, dass Liraglutid die kognitive Funktion verbessern oder den Rückgang verlangsamen kann, die Ergebnisse sind jedoch nicht schlüssig.
Derzeit laufen größere, randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Liraglutid bei der Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz weiter zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studien werden wichtig sein, um festzustellen, ob Liraglutid eine Rolle bei der Prävention oder Behandlung von Demenz spielen kann.
Obwohl es vielversprechende präklinische und frühe klinische Untersuchungen gibt, die darauf hindeuten, dass Liraglutid und andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten möglicherweise neuroprotektive Eigenschaften haben, gibt es derzeit keine ausreichenden Beweise für die Schlussfolgerung, dass Liraglutid beim Menschen wirksam vor Demenz schützt.
Quelle: https://alz-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/alz.057848
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-08-04 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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