Sind manche Blutdruckhemmer bei einer COVID-19-Infektion gefährlich?

Der Einsatz blutdrucksenkender Medikamente während einer COVID-19-Infektion kann Anlass zu Bedenken geben, insbesondere im Hinblick auf bestimmte Medikamentenklassen. Hier finden Sie einen Überblick darüber, wie sich Blutdruckmedikamente auf COVID-19-Patienten auswirken können.

ACE-Hemmer wie Lisinopril, Enramapril und Ramipril werden häufig bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz verschrieben. Zunächst gab es Bedenken, dass ACE-Hemmer das Risiko schwerer COVID-19-Infektionen erhöhen könnten, da das Virus den ACE2-Rezeptor nutzt, um in Zellen einzudringen, und ACE2-Rezeptoren durch diese Medikamente beeinträchtigt werden können. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass ACE-Hemmer sicher sind.

Sartane (ARBs) wie Losartan und Valsartan blockieren die Wirkung von Angiotensin II auf die Rezeptoren und helfen außerdem, den Blutdruck zu senken. Wie bei ACE-Hemmern gab es Bedenken hinsichtlich ARBs im Zusammenhang mit COVID-19, aber Untersuchungen haben gezeigt, dass ARBs im Allgemeinen sicher sind und kein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Infektionen verursachen.

Kalziumkanalblocker wie Amlodipin und Diltiazem wirken, indem sie die Blutgefäße entspannen und den Blutdruck senken. Es gibt keine spezifischen Hinweise darauf, dass Kalziumkanalblocker eine negative Wechselwirkung mit COVID-19 haben.

Diuretika wie Furosemid und Hydrochlorothiazid tragen dazu bei, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen und werden häufig bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Diuretika speziell für COVID-19 gefährlich sind.

Quelle: https://www.acc.org/latest-in-cardiology/articles/2020/07/06/08/15/covid-19-and-hypertension

Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2023-12-11 - Urheberrechte: Clinifacts 2024