Kann Ibuprofen bei Verdacht auf COVID-19 eingenommen werden?
In den frühen Stadien der COVID-19-Pandemie gab es gewisse Bedenken hinsichtlich der Anwendung von Ibuprofen bei Patienten mit COVID-19, basierend auf vorläufigen Berichten, die darauf hindeuteten, dass die Verwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen möglich sein könnte die Krankheitssymptome verschlimmern.
Seitdem bringen weitere Studien und Leitlinien von Gesundheitsorganisationen mehr Klarheit. Die WHO erklärte im März 2020, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass die Anwendung von Ibuprofen bei COVID-19-Patienten zu schwereren Krankheitsverläufen führe, und gab keine konkreten Ratschläge zur Vermeidung der Anwendung.
Die EMA hat außerdem darauf hingewiesen, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass Ibuprofen die Symptome von COVID-19 verschlimmern kann. Sie empfehlen den Patienten, die Anwendung von Ibuprofen und anderen NSAIDs gemäß den bestehenden Richtlinien und Vorschriften fortzusetzen.
Der NHS weist darauf hin, dass Patienten Paracetamol gegen Fieber oder Schmerzen aufgrund von COVID-19 einnehmen können. Wenn Paracetamol jedoch nicht geeignet ist, kann Ibuprofen als Alternative in Betracht gezogen werden. Sie betonen, dass Patienten den ärztlichen Rat befolgen und die vorgeschriebenen Dosierungen einhalten müssen.
Basierend auf den aktuellsten und zuverlässigsten Informationen der Gesundheitsbehörden kann Ibuprofen bei Verdacht auf eine COVID-19-Erkrankung eingenommen werden. Allerdings bleibt Paracetamol die erste Wahl zur Behandlung von Fieber und Schmerzen, es sei denn, es gibt konkrete Gründe für den Einsatz von Ibuprofen.
Quelle: https://www.ema.europa.eu/en/news/ema-gives-advice-use-non-steroidal-anti-inflammatories-covid-19
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2023-12-11 - Urheberrechte: Clinifacts 2024
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