Was ist Bulimie?
Bulimie oder Bulimia nervosa ist eine schwere Essstörung, die durch wiederkehrende Episoden von Essattacken gekennzeichnet ist, gefolgt von Verhaltensweisen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme, wie Erbrechen, Fasten, übermäßiger Bewegung oder der Einnahme von Abführmitteln.
Bei einem Essattacken isst eine Person in kurzer Zeit eine große Menge an Nahrung, oft mehr, als die meisten Menschen unter ähnlichen Umständen essen würden. Diese Anfälle gehen meist mit einem Gefühl des Kontrollverlusts einher. Nach dem Anfall versucht die Person, das übermäßige Essen durch ungesunde und schädliche Verhaltensweisen auszugleichen, wie zum Beispiel selbst herbeigeführtes Erbrechen, übermäßigen Gebrauch von Abführmitteln, Fasten oder übermäßige Bewegung.
Menschen mit Bulimie haben oft ein gestörtes Körperbild und machen sich große Sorgen um ihr Gewicht. Dies kann zu einer ständigen Angst vor einer Gewichtszunahme führen, auch wenn das Gewicht normal oder niedrig ist. Bulimie geht oft mit Scham- und Schuldgefühlen einher und führt dazu, dass das Verhalten im Verborgenen ausgeführt wird.
Bulimie kann schwerwiegende körperliche Folgen haben, wie Dehydrierung, Elektrolytstörungen (die zu Herzrhythmusstörungen führen können), Karies durch häufiges Erbrechen und Magen-Darm-Probleme. Darüber hinaus können psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände und ein geringes Selbstwertgefühl auftreten.
Die genaue Ursache der Bulimie ist nicht bekannt, sie ist jedoch wahrscheinlich eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren. Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, mit Bulimie zu kämpfen hat.
Quelle: https://www.nimh.nih.gov/health/topics/eating-disorders
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-08-13 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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