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Sind bioidentische Hormone zur Behandlung der Wechseljahre sicherer?

Der Einsatz bioidentischer Hormone zur Behandlung der Menopause wird oft als natürlicher und sicherer als die herkömmliche Hormontherapie (HT) dargestellt. Allerdings fehlt hierfür die wissenschaftliche Grundlage.

Bioidentische Hormone sind Hormone, die chemisch mit den Hormonen identisch sind, die der menschliche Körper produziert, wie etwa Östrogen, Progesteron und Testosteron. Sie werden oft als „natürlicher“ angepriesen, weil sie aus pflanzlichen Quellen wie Soja oder wilder Yamswurzel gewonnen werden.

Einige bioidentische Hormone wurden von Gesundheitsbehörden wie der FDA (in den USA) zugelassen und werden regelmäßig verschrieben. Diese Produkte wurden gründlich auf Sicherheit und Wirksamkeit getestet. Es gibt jedoch auch zusammengesetzte bioidentische Hormone, die nicht im gleichen Maße untersucht und erforscht wurden. Die Sicherheit und Wirksamkeit dieser zusammengesetzten Produkte sind weniger gut dokumentiert.

Zusammengesetzte Hormone werden oft personalisiert und von Spezialapotheken hergestellt. Diese Produkte unterliegen nicht immer denselben strengen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen wie herkömmliche Arzneimittel. Dadurch kann es zu Schwankungen in Dosierung und Reinheit kommen, was Risiken mit sich bringt.

Laut Gesundheitsorganisationen gibt es keine überzeugenden Beweise dafür, dass bioidentische Hormone sicherer sind als herkömmliche Hormontherapie. Die Risiken wie Brustkrebs, Schlaganfall und Blutgerinnsel bleiben je nach eingesetzten Hormonen, Dosierung und Behandlungsdauer ähnlich.

Quelle: https://journals.lww.com/clinicalobgyn/abstract/2021/12000/compounded_bioidentical_hormones__myths_and.8.aspx

Quelle: https://journals.lww.com/menopausejournal/abstract/2022/07000/the_2022_hormone_therapy_position_statement_of_the.4.aspx

Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-08-19 - Urheberrechte: Clinifacts 2025

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