Gibt es Nahtoderfahrungen wirklich?
Die Existenz von Nahtoderfahrungen (NTEs) ist ein Thema vieler Debatten in Wissenschaft, Philosophie und Spiritualität. NTEs sind Erfahrungen, die manche Menschen nach einem lebensbedrohlichen Ereignis, wie einem Herzstillstand, einem schweren Unfall oder einem tiefen Koma, berichten.
Häufige Elemente von Nahtoderfahrungen sind das Sehen eines hellen Lichts, das Gefühl von Frieden oder das Erleben außerkörperlicher Erfahrungen (außerhalb des Körpers sein).
In einer lebensbedrohlichen Situation verändert sich die chemische und elektrische Aktivität im Gehirn. Sauerstoffmangel kann beispielsweise zu Halluzinationen, Zeitverzerrungen und dem Gefühl führen, außerkörperlich zu sein.
Einige Forscher glauben, dass NTEs psychologische Reaktionen auf extremen Stress oder Todesangst sind. Das Gehirn würde einen Abwehrmechanismus aktivieren, um die Person vor dem emotionalen Schock eines lebensbedrohlichen Ereignisses zu schützen.
Das Erleben eines hellen Lichts oder der Anblick verstorbener Angehöriger könnte auf vertraute kulturelle und religiöse Erwartungen zurückzuführen sein, die unser Gehirn in Extremsituationen hervorruft.
Für viele Menschen haben NTEs eine starke spirituelle Bedeutung. Manche sehen sie als Beweis für die Existenz eines Lebens nach dem Tod oder die Unsterblichkeit der Seele. Die Konsistenz einiger Erfahrungen, wie zum Beispiel das Sehen eines Tunnels oder eines Lichts, wird manchmal als Beweis dafür angesehen.
Allerdings gibt es bis heute keinen schlüssigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass NTE ein Beweis für ein Leben nach dem Tod sind. Die Erfahrungen bleiben persönlich und subjektiv.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10158795/
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2024-10-04 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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