Ist Ivermectin in der Krebsbehandlung sinnvoll?
Derzeit gibt es keine soliden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Ivermectin in der Krebsbehandlung eingesetzt werden kann. Ivermectin ist ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung parasitärer Infektionen wie Flussblindheit und Krätze entwickelt wurde.
Einige Labor- und Tierstudien haben gezeigt, dass Ivermectin eine gewisse Antitumorwirkung haben könnte. Diese Effekte hängen oft mit Mechanismen wie der Hemmung des Zellwachstums zusammen.
Bisher wurde keine ausreichend große, kontrollierte klinische Studie durchgeführt, um nachzuweisen, dass Ivermectin zur Behandlung von Krebs beim Menschen wirksam oder sicher ist.
Viele der Studien mit positiven Ergebnissen befinden sich in einem frühen Forschungsstadium. Die in einigen Laborexperimenten verwendeten Dosen von Ivermectin sind oft viel höher als die für die Anwendung beim Menschen sichere Dosis.
Derzeit ist Ivermectin von medizinischen Behörden wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) weder zur Behandlung von Krebs zugelassen noch empfohlen. Eine Anwendung außerhalb der zugelassenen Indikationen wird nicht empfohlen.
Obwohl es interessant ist, dass Ivermectin in Laborstudien möglicherweise krebshemmende Eigenschaften aufweist, bedarf es gründlicherer Forschung, um festzustellen, ob es eine wirksame und sichere Behandlung von Krebs beim Menschen sein kann. Im Moment ist es wichtig, sich auf bewährte Behandlungen zu verlassen und den Rat der Onkologen zu befolgen.
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2025-01-17 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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