Wie viel Paracetamol ist gefährlich?
Ab welcher Paracetamol-Menge eine Gefährdung besteht, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa vom Alter, Gewicht, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der gleichzeitigen Einnahme anderer Medikamente oder von Alkohol.
Bei Erwachsenen beträgt die empfohlene Höchstdosis 4 Gramm (4000 mg) pro Tag, normalerweise aufgeteilt auf 4 Dosen zu je 1 Gramm (1000 mg), mit einem Abstand von mindestens 4 Stunden zwischen den Dosen. Bei Kindern ist die Dosierung abhängig vom Körpergewicht und beträgt üblicherweise etwa 10–15 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Dosis, wobei die maximale Tagesdosis bei etwa 60 mg/kg liegt.
Für einen Erwachsenen kann bereits die einmalige Einnahme von mehr als 7,5 bis 10 Gramm (7500–10.000 mg) lebensgefährlich sein und bleibende Leberschäden hervorrufen. Bei Kindern kann bei Dosen über 150 mg/kg eine toxische Wirkung auftreten. Auch geringere Dosen (zum Beispiel etwas mehr als 4 Gramm pro Tag) können bei einer Einnahme über mehrere Tage schädlich sein. Bei gefährdeten Gruppen, etwa bei Leberkranken, Alkoholikern oder älteren Menschen, kann die Toxizitätsgrenze niedriger sein.
Anfangs können die Symptome mild sein oder fehlen, innerhalb von 24 bis 72 Stunden kann sich jedoch eine Leberschädigung entwickeln. Mögliche Anzeichen sind Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Bauchschmerzen, insbesondere oben rechts (Leberbereich), Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut oder Augen) und in schweren Fällen Verwirrtheit oder Schläfrigkeit.
Rufen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt oder den Notdienst, auch wenn keine Symptome auftreten. Eine rechtzeitige Behandlung kann schwerwiegende Komplikationen verhindern.
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2025-01-19 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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