Warum ist die Kombination von Grapefruit und bestimmten Medikamenten gefährlich?
Die Kombination von Grapefruit mit bestimmten Medikamenten kann aufgrund von Wechselwirkungen zwischen den Inhaltsstoffen der Frucht und der Verarbeitung der Medikamente im Körper gefährlich sein. Diese Wechselwirkung kann zu erhöhten oder verringerten Konzentrationen des Arzneimittels im Blut führen, was schwerwiegende Folgen haben kann.
Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) ist ein Enzym, das beim Abbau vieler Medikamente eine entscheidende Rolle spielt. Grapefruit enthält Stoffe wie Furanocumarine, die CYP3A4 hemmen.
Wenn CYP3A4 gehemmt wird, kann eine größere Menge des Arzneimittels in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann zu einer zu hohen Wirkstoffkonzentration führen.
Die Wechselwirkung mit Grapefruit ist insbesondere für Arzneimittel relevant, die über CYP3A4 metabolisiert werden, beispielsweise Cholesterinsenker (Statine) wie Atorvastatin, Simvastatin und Rosuvastatin. Dadurch erhöht sich das Risiko eines Muskelabbaus (Rhabdomyolyse) und von Nierenproblemen.
Blutdruckmedikamente wie Kalziumkanalblocker (z. B. Amlodipin, Felodipin) können in Kombination mit Grapefruit einen zu starken Blutdruckabfall verursachen. Blutgerinnungshemmer wie Cumarine, Rivaroxaban oder Apixaban bergen ein erhöhtes Blutungsrisiko.
Schon eine kleine Menge kann, abhängig von der Empfindlichkeit des Arzneimittels, erhebliche Auswirkungen haben. Wenn Sie Medikamente einnehmen, bei denen Wechselwirkungen bekannt sind, sollten Sie Grapefruit und andere Zitrusfrüchte wie Bitterorangen meiden.
Autor: Prof. Dr. Dirk Devroey - Neuestes Update: 2025-01-20 - Urheberrechte: Clinifacts 2025
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